Der Leitfaden zum ENERWA Forschungsprojekt
ENERWA
Leitfragen
Ergebnisse im Überblick
Talsperre & Fließgewässer:
Dynamischer Talsperrenbetrieb liefert ein ökologisch und für die Rohwasserqualität verträgliches Energiepotenzial
Eine Dynamisierung der Wasserabgabe aus Talsperren im Rahmen einer 24-Stunden-Optimierung beeinträchtigt die Schichtung des Staukörpers und damit die Rohwasserqualität nicht. Die ökologische Bewertung von Gewässerläufen unterhalb von Talsperren deutet darauf hin, dass bei einer dynamisierten Betriebsweise sogar eine naturnähere und robustere Gewässer-Lebensgemeinschaft erwartet werden kann.
Wasseraufbereitung:
Höhere Energieeffizienz ohne Beeinträchtigung der Qualität
In der Wasseraufbereitung gibt es Prozesse mit deutlichem Optimierungspotenzial, deren Erschließung z. B. durch Abschalten, Austausch von ineffizienten Komponenten, Verfahrensoptimierung oder dynamisierten Betrieb erreicht werden kann. Auch bei der Heizung und Entfeuchtung im Wasserwerk sind Verbesserungen möglich.
Wasserversorgungsnetze:
Bessere Netzstruktur senkt den Energiebedarf
Mittels dreier Standardfälle der Netztypisierung in Bezug auf Netztopologie und Höhenlagen konnte in ENERWA ein Analysewerkzeug zur energetischen Druckzonenoptimierung entwickelt werden. Mit Hilfe einer schrittweisen Analyse der Versorgungsstruktur lassen sich über die Kombination der Ansatzpunkte Pumpenoptimierung, Druckreduzierung, Netzumgestaltung und Speicherbetrieb erhebliche Einsparpotenziale realisieren.
Energie-Management im Verbund:
Energieoptimierung
Die Optimierung von Teilsystemen aus Talsperrenbetrieb/Wasserwerk/Speicherung/Verteilung wirkt immer auf die Nachbarsysteme. Eine Verbundoptimierung sollte sich an den Optimierungen im Verteilungsnetz ausrichten, da dann die höchsten Einsparungen insgesamt erreicht werden können, ohne dass ein Mehrverbrauch in anderen Teilsystemen entsteht.
Wirtschaftlichkeit:
Energiebedarf und Kosten senken
In der gegenwärtigen Energiepreisstruktur mit einem hohen nicht-beeinflussbaren Abgabenanteil rechtfertigt das ökonomische Potenzial derzeit nur einfache Anpassungen der Betriebsweise im Talsperrenbetrieb, weil Investitionen in der Regel nicht erwirtschaftet werden können. Neben Ansätzen zur Einsparung von Energie wurden auch Möglichkeiten zur Einsparung von Kosten durch günstigen Strombezug aufgezeigt.
Bürgerbeteiligung:
Die Gesellschaft ist Teil des wasserwirtschaftlichen Systems
Optimierungsmaßnahmen in Wasserversorgungssystemen können Veränderungen verursachen, die von der Gesellschaft mitgetragen werden müssen. Das entwickelte und erprobte Beteiligungsverfahren zeigte, dass die teilnehmenden Bürger und Interessengruppen ein besseres Verständnis energiewirtschaftlicher Fragestellungen und damit auch eine höhere Bereitschaft entwickeln konnten, sinnvolle Veränderungen mitzutragen.
Rechtliche Rahmenbedingungen:
Der Rechtsrahmen setzt der Energieoptimierung Grenzen
Der rechtliche Rahmen wird durch Vorgaben des öffentlichen Wasserrechts, der Trinkwasserverordnung und durch verschiedene Anforderungen des Energierechts in Bezug auf Energiebezug, Energieeinspeisung und Eigenerzeugung gebildet. Unter den aktuellen Bedingungen werden durchaus Gestaltungspielräume in Bezug auf Energieeinsparung, aber weniger Möglichkeiten in Bezug auf Energieerzeugung gesehen.
Anregungen zum Energiemanagement:
ENERWA-Webtools helfen
Die ENERWA-Webtools zeigen einen neuen Weg der Wissensverbreitung: Insgesamt vier Webtools bereiten das verfügbare Wissen in Form von Analysewerkzeugen für typische Optimierungsfälle auf und beraten interaktiv.